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Was ist unter einer „Schutzsperre“ zu verstehen?

Was ist unter einer „Schutzsperre“ zu verstehen?“

Im Bereich des Sports können sogenannte „Schutzsperren“ verhängt werden. Jeder hat schon einmal den Begriff der „Sperre“ gehört. Was sich hinter dem Begriff der sogenannten „Schutzsperre“ verbirgt wird in diesem Eintrag beleuchtet:

Die Anordnung einer Sperre!

Die Austragung eines sportlichen Wettkampfes sieht für die Vergleichbarkeit der sportlichen Leistung Regelungen zur Zulassung sowie zur Durchführung des Wettkampfes vor.

So gibt es in nahezu jeder Sportart des Leistungs- und Amateursports geregelte Sanktionsmechanismen.

Die dauerhafte oder befristete Sperre eines Sportlers von Wettkämpfen ist ein wesentliches Instrument und wird von vielen Sportvereinen bzw. -verbänden zur Disziplinierung bei sportlichem Fehlverhalten genutzt.

Die Sperre richtet sich gegen den Sportler, und sein sportliches Fehlverhalten. Dem betroffenen Sportler steht gegen die Sperre die Anrufung der Sportgerichtsbarkeit offen.

Die Anordnung einer Schutzsperre als Fürsorgemaßnahme!

Eine sogenannte Schutzsperre ist mit der zuvor dargestellten Sperre nicht zu vergleichen.

Während die Sperre sich als Sanktion gegen den einzelnen Sportler  richtet, dient die Verhängung einer Schutzsperre ausschließlich der Fürsorge des Verbandes oder Vereins um den Sportler.

Man kennt den Winston Churchill zugeschriebenen Spruch „Sport ist Mord“ oder wie es ein deutscher Kabarettist einmal bemerkte: „Sport ist nur die halbe Wahrheit; die ganze aber heißt Sportverletzung!“

Für Sportler kann es schwierig sein zu erkennen, wann eine Pause vom Wettkampf aus gesundheitlichen Gründen erforderlich ist. Der Verband/ Verein kann dem Sportler mit der Schutzsperre auch gegen seinen Willen eine Zwangspause auferlegen.

Eine der Sportarten, in denen Schutzsperren häufig ausgesprochen werden, ist der professionelle Boxsport. Der deutsche Boxverband regelt beispielsweise in seinen allgemeinen Wettkampfbestimmungen, ob und wann eine Schutzsperre gegen einen Boxer auszusprechen ist.

So sind Schutzsperren im Boxsport nach K.O. Niederlagen in den Wettkampfbestimmungen ausdrücklich geregelt, teilweise wird sogar eine obligatorische Schutzsperre ausgesprochen, wobei die ärztliche Begutachtung während und nach dem Kampf von entscheidender Bedeutung ist.

Ein Sportler, der sich gegen eine Schutzsperre zur Wehr setzen will, kann die Sportgerichtsbarkeit anrufen und sollte sich im Zweifel einem Fachmann anvertrauen.