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Schadensersatz – Muss ich als Fußballer bei Verletzung des Gegners zahlen?

Schadensersatz - Muss ich als Fußballer bei Verletzung des Gegners zahlen

Du bist Fußballer und fragt Dich, ob Du bei Verletzung eines Gegners Schadensersatz zahlen musst? In diesem Beitrag erfährst Du, worauf es bei dem Thema wirklich ankommt.         

 

Im „Kampfspiel” Fußball gelten spezielle Regeln

Rechtlich gesehen, gilt die Sportart Fußball als „Kampfspiel”, wobei der körperliche Kontakt bei einem „Kampfspiel” angestrebt oder bewusst damit gerechnet wird. Durch die Teilnahme am Spiel, akzeptiert jeder Fußballer die gültigen Fußball-Regeln. Somit müssen besondere Konstellationen vorliegen, um beim Fußball Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu erwirken. Erst wenn die Regeln und Grenzen zur unzulässigen Unfairness überschritten werden, kommt eine Haftung des Fußballspielers, der einen Gegner verletzt, in Betracht.       

Doch was kann man unter „unzulässige Unfairness” verstehen? Hier gibt es keine allgemeingültige Definition, es muss daher immer im Einzelfall entschieden werden. Ein kleines Beispiel aus dem Profi-Fußball zur Verdeutlichung: Im Jahr 2011 trat der Fußballer Jermaine Jones (damals Schalke 04, seit 2017 bei LA Galaxy) dem damaligen Gladbacher Marco Reus mit voller Absicht auf seinen lädierten Fuß. Damals gingen in Mönchengladbach insgesamt vier Strafanzeigen gegen Jones ein. Dieser wurde jedoch „nur” vom Sportgericht verurteilt und erhielt eine Sperre für einige Spiele. Es gab für den Fußballer strafrechtlich keine Konsequenzen.      

Ein weiteres Beispiel aus der 2. Bundesliga: Im Jahr 2010 verklagte der ehemalige Fußballspieler Matias Concha (damals VFL Bochum) seinen gegnerischen Spieler Macchambes Younga-Mouhani (1. FC Union Berlin), der ihm in einem Zweikampf das Bein gebrochen hatte, auf 200.000 Euro Schmerzensgeld. Doch die Klage auf Schmerzensgeld wurde abgewiesen. Diese zwei Beispiele verdeutlichen das Thema Schadensersatz im Fußball.   

 

 

Im Amateurfußball können Ausnahmen beim Schadensersatz auftauchen

Harte Fouls, eine rabiate Spielweise und Tätlichkeiten kommen im Amateurfußball oft vor. Dort gibt es gelegentlich auch Einzelfälle, wo Fußballspieler haften müssen. Ein Beispiel: Bei einem bekannten Fall in Dortmund musste im Jahr 2010 ein Spieler seinem Gegner 50.000 Euro Schadensersatz zahlen, weil dieser nach einem Foul seinen Beruf als Maler und Lackierer nicht mehr ausüben konnte.                 

Wenn Du am Fußball-Spielbetrieb teilnimmst, akzeptierst Du die gültigen Regeln und nimmst in Kauf, dass Du auch selber verletzt werden kannst. Im Profi-Fußball wird man für ein „härteres“ Foul grundsätzlich nicht strafrechtlich verfolgt. Werden jedoch Grenzen überschritten, wie beispielsweise bei tätlichen Angriffen fernab des Spielgeschehens, muss stets im Einzelfall entschieden werden. Du siehst, es muss stets beachtet werden, ob es sich um den Profi-Fußball oder den Amateurbereich handelt. Im Amateurfußball kommt es zudem immer stark auf den Einzelfall an.      

 

 

Schadensersatz beim Fußball – Die Rolle der Beweislast

Beim Schadensersatz muss nicht nur die schon angesprochene Grenze zur unzulässigen Unfairness überschritten werden, sondern der Tatbestand vom geschädigten und verletzten Fußballspieler auch vor Gericht bewiesen werden. Genau diese Beweislast ist in den meisten Fällen schon fast unmöglich. 

 

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