Was bedeutet die Zusage zu einem Vereinswechsel?
Ein Vertrag zwischen einem Spieler und einem Verein wird grundsätzlich erst mit der Unterschrift von beiden Parteien gültig. Das hat zur Folge, dass die bloße Zusage zu einem Vereinswechsel gar keine rechtlichen Auswirkungen hat und sowohl Spieler als auch Verein im letzten Moment noch absagen können. Ein Wechselversprechen genießt somit weder einen besonderen Stellenwert, noch unterliegt es einem besonderen Schutz.
Wechselwillig trotz Vertrag – was nun?
Hier stellt sich die Frage für den Verein, wie viel Sinn es überhaupt macht, einen wechselwilligen Spieler weiterhin halten zu wollen. In der Regel kann die Antwort nur der wechselwillige Spieler geben. Sollte dieser, wenn ein Wechsel scheitert, nur noch frustriert sein und keine Leistung mehr abrufen, macht es mehr Sinn, sich zu trennen. Ist ein Spieler aber von der Einstellung her professionell und gibt weiterhin alles für den Verein, kann der Wechsel auch noch später erfolgen. Im Idealfall hat sich der wechselwillige Spieler dann so in den Fokus gespielt, dass es sich am Ende für beide Parteien noch mehr lohnt.
Wie ist die Verhandlungsposition von Spielern?
Durch eine immer bessere Verhandlungsposition der Spieler, verlieren die Verträge im Profifußball an Bedeutung. Es ist nicht selten der Fall, dass Verträge nicht bis zum Ende eingehalten und vorzeitig aufgelöst werden, um einen Wechsel zu ermöglichen. Durch schlechte Leistungen oder undiszipliniertes Verhalten kann zum Beispiel ein Wechsel forciert werden – besonders finanzschwächere Klubs sind dann eher auf einen vorzeitigen Verkauf angewiesen.
Dieser Artikel von Rechtsanwältin Corinna vom Berg erschien in ähnlicher Form auch bei GOKIXX, der App für die besten Nachwuchsfußballer in Deutschland. Mehr Infos auf www.gokixx.de.