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eSport – lasst die Spiele beginnen!

Viele wissen nicht von ihm, dabei ist er riesig. Teams auf der ganzen Welt, neben an eSport-Veranstaltungen teil. Trotzdem zieht er an den Mainstream zu tausenden vorbei. Millionen-, ja sogar Milliardensummen werden eingespielt, und keiner hat scheinbar bemerkt, wie der eSport auf Augenhöhe zu Fußball und co. heranwächst. „Was passiert da gerade?“ fragen sich einige. Wir helfen weiter: die wichtigsten Entwicklungen im eSport jetzt im Sportrechtsblog nachlesen.

Eine jährliche Wachstumsrate von 30 % ist im eSport momentan normal

15.000 Fans im Stadion, 600.000 Zuschauer bei Twitch, 120.000.000 Social Media Storys. So sieht Counterstrike heute aus. Jene, die früher im Keller die Nächte auf LAN-Partys durchgespielt haben, werden heute von einem Millionenpublikum gefeiert.

Der eSport weist jährlich eine Wachstumsrate von 30% auf. Dieses bemerkt man an den steigenden und derzeitigen Frequentierungen von Veranstaltungen. Somit ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis eventuell die Zuschauerzahl, die der abendlichen Top TV Sendern übertreffen.

Die Emotionen nachzuvollziehen dürfte all denen leicht fallen, die einen Ausschnitt von dem Dokumentarfilm „International 2018“ gesehen haben. In dem geht es um die „International 2018“, kurz TI8 und die finale Runde zwischen OG und PSGLGD. Doch damit jeder versteht was die „International“ ist, hier eine kleine Beschreibung und Einführung in den Prozess.

Kleine Intoduktion “International 2018”

2018 fand die achte Wiederholung der „International“ statt. Dabei handelt es sich um jährlich stattfindende Dota 2-Weltmeisterschafts-eSportturniere. Organisiert werden diese von Valve Corporation. Diese moderieren und verfolgen die einjährige Serie von Turnieren. Hierbei werden Qualifikationspunkte vergeben, die sogenannten Dota pro Circuit, kurzum DPC. Eine direkte Einladung zum Turnier erhalten die besten acht Ranglistenteams. Mittels Qualifikationsturniere werden maximal zehn weitere Teams eingeladen. Daraufhin folgt die Gruppenphase. Anschließend findet der Main Event, sprich Best-of-Five-Finale, statt. 2018 trug man diese in der Rogers Arena in Vancouver aus. Dort zelebrierten jubelnde Zuschauer, die Spannungsgeladene Spiele und Spieler. Einerseits handelt es sich bei der Austragung um ein typisches Stadion Event und andererseits sind Effekte eines Weltklasse Konzerts inklusive Pyrotechnik am Werk. Hierdurch erlangt eSport einen eigenen Charakter. Im Grunde genommen, steht die enorme Fähigkeit im Fokus beobachten zu können. Wodurch man seinen eigenen „Skill-Level“ mit dem der Weltbesten vergleichen kann.

Von „Killerspielen“ zu Prestige Veranstaltungen

Während im Jahr 2005 noch von „Killerspielen“ die Rede war, eröffnete zuletzt Angela Merkel im Jahr 2017 die Gamescom. Folglich findet ein Umschwung statt, der spürbar ist. Etwas Großes entsteht, das niemand aufhalten wird. Und das ist auch gut so! Denn eSport ist Teamsport, dessen Spieler, meist fünf, sich blind verstehen. Weiter, kommunizieren sie miteinander auf höchster Ebene und streben den gemeinsamen Sieg an.

Dafür gibt es mittlerweile Attraktive Prämien. Zum Beispiel erhält das Gewinnerteam beim Fortnite World Cup 2019 ein Preisgeld von 3 Millionen US Dollar. Nach sämtlichen Abzügen für das Team dürfte unter dem Strich circa 100.000 US Dollar pro Spieler übrig bleiben.

Ähnlich sieht es für den Sieger des „The International“ aus, 1 Million US Dollar für ihn, 10 Millionen für das Team.

Im Team sind mittlerweile Drill Instructor, Köche und Psychologen

Um den besten Nachwuchs in das eigene Team zu integrieren, wird auch im eSport gescoutet. Analog zum Fußball erfolgt die Suche nach neuen Talenten hier auf Streaming- bzw. Gamingplattformen wie Twitch.

In professionellen Teams arbeiten mittlerweile Drill Instructor, um die nötige Fitness eines jeden Spielers zu gewährleisten. Köche und Ernährungsberater sorgen für eine ausgewogene Ernährung. Denn Turniere laufen häufig über mehrere Tage, an welchen durchaus 8 Stunden gespielt wird (u.U. mehrmals am Tag). Hierfür bedarf es sowohl eines sehr guten körperlichen als auch seelischen Zustand, da die Spieler unter hohem Druck stehen. Damit sie die Coolness für ihr Spiel bewahren und ihre Strategie weiter verfolgen können, werden Psychologen engagiert.

Es bedarf keines Vergleichs mit dem Fußball, hier entsteht etwas großartiges Neues mit enormem Potenzial, einem ganz eigenem Ökosystem, dass in sich einzigartig sein dürfte.

Und so geht die Reise weiter

Mittlerweile berichten die großen Printmedien über die Events, längst kristallisieren sich Spezialisten heraus, die Spiele Kommentieren und Wissen vermitteln. Hotelketten passen ihre Angebote an, um an Veranstaltungstagen an denen mehr als 15.000 begeisterte Fans die Städte bereisen, entsprechend vorbereitet zu sein. TV Sender, die bisher große Mengen an Zuschauern an Streaming Dienste verloren haben können hier möglicherweise durch eSport Events Zuschauer zurückgewinnen. Und zu guter Letzt kann in Zukunft so mancher Gamer ein gemeinsames Hobby mit seinem Kind finden.

Um von dem enormen Umsatz aus der Gaming Branche in Höhe von 150 Milliarden Dollar auf die erste Milliarde zu kommen, hat der eSport lange gebraucht. Doch jetzt ist seine Zeit, und sie hat gerade erst so richtig begonnen.

Die weitere Entwicklung des hochspannenden Bereichs eSport werden wir im Sportrechtsblog, auch auf rechtlicher Ebene, beobachten und aufarbeiten. Bis dahin: lasst die Spiele beginnen!