Für welche Mannschaft spielen?
Oft ist es auch eine Entscheidung, die aufgrund der sportlichen Perspektiven heraus getroffen wird: Für die deutsche Nationalmannschaft nominiert zu werden, mag sicher schwieriger sein, als für viele andere Länder. Emre Can oder Karim Bellarabi haben es beim DFB zuletzt geschafft, auch wenn sie genauso für die Türkei bzw. Marokko hätten spielen können. Andere Spieler wie Hakan Calhanoglu (Türkei) oder Kevin-Prince Boateng (Ghana) haben sich gegen Deutschland entschieden.
Jermaine Jones und Ömer Toprak: Länderspiele für zwei Nationen
Aber wie sind die Regeln? Wenn ein Deutsch-Türke zum Beispiel in der Jugend für die DFB-Nationalmannschaften spielt, kann er sich später immer noch der Türkei anschließen, weil er dort zum Beispiel höhere Einsatzchancen sieht. So war es bei Ömer Toprak von Bayer Leverkusen. Entscheidend ist das erste Pflicht-Länderspiel im Seniorenbereich. Hat man das für eine Nation bestritten, kann man hinterher nicht mehr wechseln. So lässt es sich auch erklären, warum Jermaine Jones Länderspiele für Deutschland und die USA gemacht hat. Seine drei Einsätze für den DFB unter Joachim Löw waren allesamt Freundschaftsspiele – also keine Pflichtspiele.
Pflicht-Länderspiele entscheiden
Wer eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt, muss sich spätestens mit dem ersten Pflicht-Länderspiel im Senioren-Bereich entscheiden, für welche Nation er spielen möchte. Eine schwierige Entscheidung, die oft auch von der Perspektive abhängig ist und die man danach nicht mehr rückgängig machen kann. In der Jugend haben die Spieler aber noch alle Freiheiten und können zwischen den Nationen wechseln.
Dieser Artikel von Rechtsanwältin Corinna vom Berg erschien in ähnlicher Form auch bei GOKIXX, der App für die besten Nachwuchsfußballer in Deutschland. Mehr Infos auf www.gokixx.de.