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Doping im Leistungssport: Das müsst ihr wissen!

Doping

Doping Kontrolleure während eines Fußballspiels Copyright: ksp

Doping im Leistungssport ist immer wieder ein Thema. Zuletzt enthüllte der ARD-Report einen Doping-Skandal in Brasilien. Dem Bericht zufolge sollen dabei auch ehemalige Fußball-Nationalspieler unter Verdacht stehen. Doch wie werden Leistungssportler überhaupt kontrolliert, ob sie unerlaubte Mittel zur Leistungssteigerung einnehmen oder nicht? Rechtsanwältin Corinna vom Berg beantwortet die wichtigsten Fragen und hat dabei auch die Rechte und Pflichten der Sportler im Blick.

Doping: Wie wird kontrolliert?

Zum Schutz des sauberen Sportes, hat die NADA ein Ressort, in welchem sich alles um die Kontrollen der Sportler – hinsichtlich der Einnahme unerlaubter Dopingmittel – dreht. Das Ressort Doping-Kontroll-System (DKS) ist für die Planung, Koordinierung und Weiterentwicklung von Dopingkontrollen im deutschen Spitzensport verantwortlich. Diese Kontrollen können sowohl innerhalb (Wettkampfkontrollen) als auch außerhalb (Trainingskontrollen) von Wettkämpfen stattfinden. Alle Kontrollen werden nach dem weltweit gültigen WADA-Code (Standard für Dopingkontrollen und Ermittlungen) durchgeführt. Das DKS stellt zudem ein einheitliches Kontrollsystem in Deutschland sicher, welches standarisierte Abläufe, professionell ausgebildetes Personal und klar formulierte Rechte und Pflichten für die Sportler gewährleistet.

Wie läuft die Kontrolle ab?

Doping-Kontrollen finden grundsätzlich nach Beendigung des Wettkampfes statt. Ist der Wettkampf für den Sportler am betreffenden Tag beendet, wird er von einem sogenannten Chaperon – Helfer des Anti-Dopingkommissars – über die Dopingkontrolle informiert. Seit der Saison 2009/2010 werden die Chaperons beispielsweise auch in der deutschen Bundesliga von der NADA eingesetzt. Der Chaperon trägt dem Sportler seine Rechte und Pflichten vor und händigt dem Sportler diese zur Unterschrift aus. Ab diesem Zeitpunkt ist der Sportler unter der ständigen Kontrolle des Chaperons und muss unverzüglich die Dopingkontrollstation aufsuchen. Die Dopingkontrollen finden in einem speziell eingerichteten Kontrollraum statt, der die Privatsphäre des Sportlers ausreichend schützt. Die Auswahl der Sportler wird von der NADA festgelegt. Platzierung, Name (gezielte Kontrolle) oder auch das Los entscheiden hier. Gibt der Sportler seine Probe ab, ist für ihn der Vorgang der Dopingkontrolle abgeschlossen.

Worauf müssen Sportler achten?

Während der Dopingkontrolle besitzt der Sportler mehrere Rechte, aber unterliegt auch gewissen Pflichten. Es gibt beispielsweise das Recht, eine Vertrauensperson auszuwählen, die einen zur Kontrolle begleiten darf. Meist haben die Fußballvereine dafür einen Beauftragten aus dem Trainerstab, der den kontrollierten Sportler Weg in den Kontrollraum begleitet. Zudem kann man darauf bestehen, dass der Kontrolleur bei Urinproben vom gleichen Geschlecht ist. Unregelmäßigkeiten und Kritik kann man am Ende der Kontrolle auf dem Dopingkontrollformular vermerken. Die Pflichten bestehen in erster Linie darin, nach entsprechender Aufforderung einer Kontrolle, diese auch durchzuführen. Bei Verweigerung droht eine Strafe von zwei bis vier Jahren. Zudem müssen alle eingenommenen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die in den letzten sieben Tagen vor der Kontrolle eingenommen wurden, wahrheitsgemäß angeben. Außerdem ist der Sportler verpflichtet sich einer zweiten Probe zu unterziehen, falls der Kontrolleur eine zweite Probe anordnet.

Eine Doping-Kontrolle gehört zum Alltag eines jeden Leistungssportlers. Das Doping-Kontroll-System (DKS) der NADA sorgt für einen einheitlichen Ablauf der Dopingkontrollen im deutschen Spitzensport. Der Ablauf einer Kontrolle richtet sich stets an einem gleichen Schema, welches für die Sportler spezielle Rechte und Pflichten mit sich bringt.