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Ausrüsterverträge: Mario Götze und das falsche T-Shirt

Ausrüsterverträge: Mario Götze und das falsche T-Shirt

 Auf dem Weg zum Profifußball werden die Spieler früher oder später mit Ausrüsterverträgen konfrontiert. Grundsätzlich gut, denn das bedeutet kostenlose Schuhe, Kleidung und oft sogar noch finanzielle Einnahmen. Es gibt aber auch ein paar wichtige Punkte, die bei diesen Verträgen unbedingt beachten werden müssen.

 Es war ein schlechter Start für Mario Götze beim FC Bayern: Noch bevor Mario Götze überhaupt einmal den Münchner Rasen betreten hatte, musste er schon einen fünfstelligen Geldbetrag als Strafe zahlen. Der Grund: Mario Götze  hatte bei seiner offiziellen Vorstellung nach seinem Wechsel von Dortmund zu Bayern ein Nike T-Shirt mit großem Logo getragen.

Zwar besitzt Mario Götze einen individuellen Ausrüstervertrag mit Nike, doch Adidas zahlt dem FC Bayern jährlich mehrere Millionen als offizieller Ausrüster. Entsprechend groß war auch die Aufregung bei Adidas, als Mario Götze bei dieser Pressekonferenz mit einem übergroßen Nike-T-Shirt in die Kamera lächelte.

Schuh-Streit in der Nationalmannschaft

Inzwischen dürfen die Spieler immerhin in den Schuhen ihres individuellen Ausrüsters auflaufen. Das war nicht immer so: Lothar Matthäus hatte früher einen Ausrüstervertrag mit Puma, musste aber in der Nationalmannschaft mit Adidas Schuhen spielen. Erst im Jahr 2006 wurde das geändert, weil einige Profis die Nationalelf boykottieren wollten, wenn sie nicht in ihren eigenen Schuhen spielen durften.

Neben den Leistungen, die der Profi in Form von Bekleidung, Schuhen oder Geld vom Sponsor erhält, sollte er auch darauf achten, welche Gegenleistung von ihm erwartet wird, wie oft er zu einem Fotoshooting oder Werbedreh gehen muss und damit möglicherweise Trainingseinheiten verpasst. Im schlimmsten Fall droht sonst eine Vertragsstrafe des Vereins.

Verein unbedingt vorher informieren!

Ganz entscheidend ist aber, dass der Spieler vorher mit seinem Verein abklärt, ob er den individuellen Ausrüstervertrag überhaupt abschließen kann. Oft haben Vereine nämlich selbst Verträge mit Ausrüstern abgeschlossen, die keine individuellen Ausrüsterverträge mit anderen Marken erlauben.

Die Stars der Bundesliga verdienen Millionen mit individuellen Ausrüsterverträgen. Gerade diese Spieler sind aber auch oft verpflichtet, die Marke in ihrer Freizeit zu tragen und müssen zu vielen Werbeterminen erscheinen. Der Spieler sollte sich vor Abschluss eines Ausrüstervertrages also ein genaues Bild darüber machen, welche Leistungen er vom Sponsor bekommt und welche Gegenleistung von ihm dafür erwartet wird. Zusammenfassend sollte der Spieler daher unbedingt zur Vermeidung von Strafen mit seinem Verein die Ausrüsterfrage abklären oder einen Fachmann fragen.